Verspannungen, Verschleiß oder Entzündung – als Ursache für Schulterschmerzen kommen verschiedenste Faktoren in Frage. Oft gehen die Probleme nicht vom Schultergelenk selbst, sondern von den umgebenden Weichteilen (Muskeln, Sehnen, Bänder) aus. Bei jüngeren Menschen sind es häufig Sportverletzungen, die zu den Beschwerden führen. Bei älteren Personen werden Schulterschmerzen häufig durch verschleißbedingte Veränderungen in der Schulter hervorgerufen.
Anatomie der Schulter
Das Schultergelenk verfügt über einen enormen Bewegungsradius. Dies wird dadurch ermöglicht, dass die Gelenkpfanne sehr flach ist und die Bewegungen somit kaum durch knöcherne Strukturen, sondern vor allem durch bestimmte Muskelgruppen sowie Sehnen und Bänder geführt und stabilisiert werden. Ein spezieller Muskelgürtel, der als Rotatorenmanschette bezeichnet wird, spielt dabei eine zentrale Rolle.
Muskeln der Rotatorenmanschette:
Musculus subscapularis („Unterschulterblattmuskel“); liegt im vorderen Bereich der Schulter → siehe Abbildung unten
Musculus supraspinatus („Obergrätenmuskel“); liegt im oberen Bereich der Schulter → siehe Abbildung unten
Musculus infraspinatus („Untergrätenmuskel“); liegt hinten-unten → daher in der Abbildung nicht sichtbar.
Musculus teres minor („kleiner Rundmuskel“); liegt hinten-unten → daher in der Abbildung nicht sichtbar
Schulterschmerzen: Ursachen im Überblick
Grundsätzlich wird im Hinblick auf die möglichen Ursachen für Schulterbeschwerden unterschieden zwischen schulterspezifischen, schulterunspezifischen und systemischen Ursachen.
Schulterspezifische Ursachen für Schulterschmerzen, z.B.:
Impingement-Syndrom (Verengung zwischen Schulterdach und Oberarmkopf)
Arthrose in der Schulter (Verschleiß des Schultergelenks)
Verletzungen der Rotatorenmanschette (wichtiger Muskelgürtel)
Kalkschulter (Kalkablagerungen an den Schultersehnen)
Frozen Shoulder (Schultersteife durch Entzündung im Bereich der Gelenkkapsel)
Luxation der Schulter (ausgekugeltes Schultergelenk)
Muskelverspannungen im Schulterbereich
Verletzungen im Schulterbereich (z. B. Fraktur de Schlüsselbeins, Sehnenrisse)
Schleimbeutelentzündung
Bakterielle Entzündung des Schultergelenks
Schulterunspezifische Ursachen für Schulterschmerzen, z. B:
Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule
Schmerzen können auch aus anderen Körperbereichen auf die Schulter übertragen werden bzw. ausstrahlen (z. B. bei Herzinfarkt, Lungenembolie, Rippenfellentzündung)
Systemische Ursachen für Schulterschmerzen (Grunderkrankungen, die mit Schulterschmerzen einhergehen können), z. B.:
Fibromyalgie
Arthritis
Morbus Bechterew
Die auftretenden Schmerzen können z. B. durch Verspannungen, Verschleiß, Entzündungen oder Verletzungen von Schulterstrukturen (Gelenk, Muskel, Sehnen, Bänder) bedingt sein und durch weitere Symptome begleitet werden.
Die besten Tipps gegen Schulterschmerzen
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Belastende Arbeiten vermeiden
Schulterschmerzen kommen oft zum ungünstigsten Zeitpunkt – die Decke muss noch fertig gestrichen, die Regale eingeräumt oder die Lampe montiert werden. Dennoch sollten Sie bei akuten Schmerzen einen Gang herunterschalten und besonders schulterbelastende Bewegungen, speziell Überkopfarbeiten, vermeiden. Aber Vorsicht: Eine übertriebene körperliche Schonung ist auch nicht das Richtige – denn in den meisten Fällen ist sanfte Bewegung bei Schulterbeschwerden hilfreich.
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Schmerzen lindern, Entzündungen hemmen
Die Basistherapie bei Schulterschmerzen umfasst meist den Einsatz von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten. Als rezeptfreie Schmerzmittel aus der Apotheke haben sich vor allem moderne Schmerzsalben oder Schmerztabletten bewährt, die sogenannte NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) wie z. B. Diclofenac enthalten. Sie haben den Vorteil, dass sie nicht nur schmerzlindernd, sondern auch entzündungshemmend wirken.
Wichtig:
Häufig sind weitere Maßnahmen (z. B. regelmäßiges Muskeltraining) erforderlich, um die Beschwerden langfristig in den Griff zu bekommen.
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Sanfte Übungen für die Schulter
Oftmals gehen Schulterschmerzen nicht vom Schultergelenk selbst, sondern von der benachbarten Muskulatur aus. In diesen Fällen können spezielle Dehn- und Kräftigungsübungen hilfreich sein. Die korrekte (und regelmäßige) Durchführung der Bewegungen ist ausschlaggebend – daher kann gerade zu Beginn eine Anleitung durch einen qualifizierten Trainer oder einen Physiotherapeuten sinnvoll sein.
Auch eine Wärmebehandlung kann bei Schulterschmerzen lindernd wirken und die Beweglichkeit wieder verbessern. Denn Wärme fördert die Durchblutung, kann Muskelverspannungen lösen und auf diese Weise auch die Schmerzen lindern. Zu Hause können zum Beispiel Wärmflaschen oder Heizkissen angewendet werden. Um Verbrennungen oder Verbrühungen zu vermeiden, ist allerdings die nötige Vorsicht geboten. Alternativ sind in der Apotheke auch spezielle Wärmepflaster oder -auflagen erhältlich, die man unterwegs oder im Büro auch gut unter der Kleidung tragen kann.
Wichtig: Bei entzündlichen Prozessen ist eine Wärmebehandlung nicht ratsam.
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Kälteanwendungen bei Entzündungen
Liegen den Beschwerden entzündliche Prozesse zugrunde, kann eine Kältebehandlung („Kryotherapie“) sinnvoll sein. Kälteanwendungen sind speziell für zu Hause gut geeignet – welche Methode in Ihrem Fall in Frage kommt, probieren Sie am besten aus. Kühlende Packungen, sei es ein kalter Gelbeutel aus dem Gefrierschrank oder ein Beutel mit gefrorenen Erbsen, werden einfach auf die schmerzende Stelle aufgelegt. Ein Tuch zwischen Packung und Haut schützt vor Erfrierungen. Als besonders sanfte Alternative haben sich z. B. auch Quarkwickel zur Kühlung bewährt.
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Im Zweifel zum Arzt
Sie haben sehr starke oder immer wiederkehrende Schulterschmerzen? Oder ist bei Ihnen eine Grunderkrankung wie z. B. Arthrose oder Arthritis bekannt, die mit den Beschwerden in Zusammenhang stehen könnte? Dann sollten Sie einen Termin bei Ihrem Arzt vereinbaren – er kann die tatsächlichen Ursachen der Schulterschmerzen feststellen und eine gezielte Behandlung einleiten. Das Gleiche gilt auch, wenn die Schulterschmerzen nach einem Unfall oder einer Verletzung auftreten.
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